Wechseljahre: Gestalten oder nur durchhalten

Viele von uns erleben die Wechseljahre als eine Zeit, in der wir uns fühlen, als ob unser Körper »verrückt spielt«. Es scheint, dass er mit uns macht, was er will. Doch ganz so ist es nicht. Die klimakterischen Beschwerden machen uns das Leben zwar nicht gerade leichter, sie sind aber im Grunde genommen »nur« eine ganz normale Folge der hormonellen Umstellungen. Und die erfolgen quasi nach einem genetisch festgelegten Plan der Natur. Evolutionär sozusagen und damit mehr oder weniger unausweichlich. Diese Tatsache zu akzeptieren, ist bereits ein erster Schritt in die Richtung, nicht nur tatenlos durchzuhalten sondern diese Lebensphase aktiv zu gestalten.

In der Ruhe liegt die Kraft

Neben allen Belastungen, die das Klimakterium für einen bereithält, gibt es aber auch Chancen, sein Leben anders zu gestalten als vorher. Oftmals ist man ja in ein familiäres Umfeld eingespannt, das einem wenig Raum für die eigene Bedürfnisse lässt. Dabei braucht man gerade in der Anfangsphase selber mehr Zuwendung – oder zumindest mehr Ruhe. Denn in der Ruhe liegt die Kraft.

Im Buddhismus würde man sagen: Loslassen ist das Mittel der Wahl. Mein Rat lautet: Lösen Sie sich von dem Gefühl, an allen Fronten und zu jeder Zeit unentbehrlich zu sein. Nehmen Sie sich Zeit für sich und rücken Sie ihre Wünsche in den Vordergrund. Gönnen Sie sich etwas. Vielleicht einen Galeriebesuch, eine Massage oder einen Chi Gong Kurs, bevor der Hormonstress Sie einholt.

Vielleicht haben Sie eine gute Freundin, die ebenfalls in den Wechseljahren ist oder sie schon hinter sich hat. Suchen Sie ihre Nähe, denn hier finden Sie das nötige Verständnis für Ihre Situation.

Den Herausforderungen aufgeschlossen gegenüberstehen

Eine positive Lebenseinstellung wirkt oft wahre Wunder! Man kann in den Wechseljahren durchaus zum Forscher in eigener Sache werden, um seine Hormonschwankungen für Veränderungen zu nutzen. Vielleicht wollten Sie schon immer Vegetarierin werden oder nur noch Biokost essen. Tun Sie’s! Gerade mit Ernährungsumstellungen oder gezielt gewählter Nahrungsergänzung können Sie sehr viel für die positive Beeinflussung der Beschwerdelage tun. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Ausrechend Vitalstoffe sind wichtiger denn je, weil der Körper gestresst ist. Phytohormone können natürliche Alternativen zu chemischen Produkten sein. Treiben Sie Sport, wenn Sie eigentlich schon länger das Gefühl haben, sich zu wenig zu bewegen. Schwimmen, laufen, walken oder Fahrradfahren können selbst auf einem moderaten Niveau helfen, mit den typischen Wechseljahresbeschwerden besser klar zu kommen.

Oder Sie gönnen sich mal wieder ein gutes Buch, wenn Sie eine kleine Auszeit vom Alltagsstress benötigen. Unter der Birke im Garten oder im nahen Park, irgendwo wartet vielleicht ein schattiges Plätzchen.

Die Möglichkeiten sind endlos

Seinen Wechseljahresbeschwerden kann man auf viele Weisen positiv begegnen. Wie Sie diese Zeit im Einzelnen gestalten, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Schließlich hat jeder ganz individuelle Bedürfnisse und Möglichkeiten. Die eine beantragt endlich die längst fällige Kur, die andere fährt mit ihrer Schwester nach Nepal oder unternimmt eine lang ersehnte Pilgerreise.

Aus meiner Sicht gilt auf alle Fälle: Wer geistig und seelisch in Bewegung bleibt, statt in seinen Symptomen stecken zu bleiben, wird diese Zeit des Wandels im Nachhinein als bereichernd empfinden. Er wird Gefühlen der Überforderung besser begegnen und die klimakterische Stimmungsschwankungen besser ausbalancieren können. Im Übrigen darf die Familie Sie nun auch einmal verwöhnen. Lassen Sie es wissen.

Viel Spaß bei der Umsetzung ihrer Pläne – auf geht’s.