Über mich
Hallo, ich heiße Karen, bin Anfang fünfzig und vielseitig interessiert. Ich denke, das bringt mein Beruf so mit sich: Als Bibliothekarin habe ich mich immer auch als Wissensdetektivin und nicht nur als reine Datenverwalterin verstanden. Es reichte mir nie, anhand eines Katalogs zu sagen, unter welcher Signatur ein bestimmtes Buch zu finden ist. Nein, meist fanden auch die Buchinhalte mein Interesse. Über die Jahre habe ich mir so eine Menge an Know-how in unterschiedlichen Themengebieten angeeignet und dieses häufig auch an andere weitergegeben.
Bei meinem zweiten Mann fand ich mein Glück
Nachdem ich jahrelang in einer kleinen medizinischen Fachbibliothek arbeitete, wechselte ich zu einer größeren wissenschaftlichen Universitäts-Bibliothek. Der Grund für den Ortswechsel war wie so häufig im Leben die Liebe. Ich habe wirklich Glück gehabt: Denn meinen zweiten Mann und mich verbindet neben dem Humor und der Lust am Reisen, die Neugier, sich über unterschiedlichste Fragestellungen zu informieren und auszutauschen. Schön, doch noch einen so tollen und verständnisvollen Partner gefunden zu haben. Insbesondere nachdem ich meine erste Ehe als andere als rosig bezeichnen würde und an die »wahre Liebe« schon nicht mehr geglaubt habe.
Das Internet ist nicht aufzuhalten
Heute nutzen immer mehr Menschen das Internet als Informationsquelle. So sind Sie ja auch auf mich aufmerksam geworden. In Zeiten von Google, Wikipedia und Co. kauft sich doch kaum noch jemand eine mehrbändige Ausgabe des Brockhaus. Und das ist auch gut so. Denn obwohl ich ein glühender Anhänger des gedruckten Wortes bin, meine ich, wir sollten uns dem Fortschritt nicht verwehren, sondern ihn umarmen und für uns nutzen. Das gilt auch und gerade für das World Wide Web.
Erfahrungen bereichern die Sachkenntnisse
Allerdings findet man im Netz neben wertvollen Informationen häufig auch viel inhaltlichen Wildwuchs, Manipulationen und offensichtliche wie versteckte Verkaufsstrategien. Das ärgert mich bei meinen Recherchen immer wieder.
Als ich in die Wechseljahre kam und begann, mehr Zeit für mich selber in Anspruch zu nehmen, beschloss ich, eine eigene Webseite zum »Tabuthema Wechseljahre« zu veröffentlichen. Denn die ganze Informationsfülle nützt einem doch nur wenig, wenn sie nicht mit persönlichen Erfahrungen unterfüttert wird. Zumindest bei einem so individuell unterschiedlichem Sachgebiet wie den Wechseljahren der Frau. Warum ich das mache? Nun, ich habe bereits mein halbes Leben Wissen über komplexe Zusammenhänge vermittelt und nebenbei gesagt macht es mir schlichtweg Spaß.
„Aber gleich eine ganze Webseite über Wechseljahre?“
So lautete die Frage meines Mannes, als ich ihn um Unterstützung bei der Umsetzung meines Vorhabens bat. Unsere anschließende Diskussion war sehr aufschlussreich. Für ihn, wie für mich. Heute erklären uns bereits elfjährige Mädchen, was es mit der Pubertät auf sich hat und dass sie bereits mittendrin seien. Wenn aber eine erwachsene, gestandene Frau über ihre Wechseljahre und den damit verbundenen Problemen sprechen möchte, gilt das gesellschaftlich nach wie vor als wenig akzeptabel.
Das Männer nur wenig über diese Zeit im Leben einer Frau wissen bzw. wissen wollen, ist ja noch nachvollziehbar – und vielleicht auch ganz gut so. Trotzdem wundere ich mich, dass bei allen Fortschritten in Sachen Emanzipation so wenig über Menopausen, Hormontherapie oder andere Dinge in Zusammenhang mit den Wechseljahren geschrieben bzw. geredet wird. Aus meiner Sicht wird das Thema nach wie vor tabuisiert.
Und berichtet dann doch mal eine andere Frau über ihre Wechseljahresbeschwerden, ob in Frauenzeitschriften oder wo auch immer, belächeln wir das und benehmen uns so, als ob uns das Ganze nichts angeht.
Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall: Früher oder später kommt jede Frau in die Wechseljahre.
Guter Rat tut gut
Und ist man dann erst mal selber betroffen, stöhnt man bzw. Frau unter der Last der Schweißausbrüche und klagt darüber, erschöpft und gereizt zu sein. Da tut es einfach gut, auf jemanden zu treffen, der die Probleme kennt und weiter weiß. Früher holten wir uns Rat bei unserer Großmutter, heute suchen wir diesen in Foren, Chats oder Blogs im Internet. Alles ganz normal. In der Anonymität sagt und fragt man angstloser, was einem auf der Seele liegt. Und das ist auch gut so. Denn immerhin muss man über einen längeren Zeitraum mit Wechseljahresbeschwerden rechnen, oft sogar über Jahre.
Aktive Entspannung ist mein Geheimnis
Mittlerweile trete ich beruflich kürzer und überlasse zunehmend der jüngeren Generation das Feld. Mir ist es wichtiger, mit meinem Mann schöne Ausflüge zu machen oder mit unserem ersten Enkel zu spielen. Ich habe meine Wechseljahre genutzt, um aus dem Hamsterrad meines gewohnten Tagesablaufes auszusteigen und auch mal wieder andere Wege zu gehen. Ich fahre mehr Fahrrad, besuche Volkshochschulkurse, gehe im Urlaub im Meer schwimmen, tanze gerne und koche leidenschaftlich. Hauptsächlich also Dinge, die mich aktiv entspannen und die mir dabei helfen oder geholfen haben, meinen Klimawechsel positiv zu gestalten.
Denn mal ehrlich: Warum also sollte man sich wegen seiner Wechseljahresbeschwerden nur noch diesem einen Thema widmen? Ich ziehe es vor, im Leben zu stehen und mitzureden. Ich gestalte gerne und gebe gerne weiter, was ich weiß.
Falls Sie Fragen oder ähnliche Erfahrungen haben, schreiben Sie mir. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass ich angesichts meines regen Soziallebens und meiner zahlreichen Interessen nicht sofort antworte. Destruktive Zuschriften, witzige Kommentare oder Spam-Mails behalten Sie bitte für sich.
Herzlich Ihre Karen