Die Last mit der Lust im Klimakterium
Bei vielen Frauen lässt die Lust auf sexuelle Aktivitäten in den Wechseljahren nach. Die abgeschwächte Libido ist eine Folge des sinkenden Hormonspiegels. Sie ist aber auch häufig Folge einer zunehmend trockenen Schleimhaut. Klar ist auch, dass ständige Hitzewallungen, erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen oder genitaler Juckreiz einem die Freunde an der Lust verderben können. Hinzu kommt das Gefühl, weniger attraktiv und wertvoll zu sein. Für viele Frauen ist der Verlust der Gebärfähigkeit ein gefühlter Einbruch in ihrem Selbstwertgefühl.
Weniger ist oft mehr
Auf ein erfülltes Sexualleben muss trotzdem keine Frau verzichten. Je besser wir die Wechseljahre als normalen Vorgang mit gewissen Veränderungen begreifen, desto besser können wir uns darauf einstellen und Abhilfe schaffen. Viele Frauen berichten, dass sie im Alter zwar weniger Sex haben, dafür aber viel erfüllteren. Das ist auch meine eigene Erfahrung.
Die Angst vor einer unerwünschten Schwangerschaft fällt mit der Menopause weg. Und mit einer geeigneten Gleitcreme kann man der zunehmenden Trockenheit der Schleimhäute entgegenwirken. Die Sinne betörende ätherischen Öle oder Gerichte, die natürliche Aphrodisiaka enthalten, sind völlig legitime Mittel, um die Lust auf die Lust zu stimulieren. Sogenannte Phytohormone, wie sie beispielsweise im Hopfen oder im grünen Tee enthalten sind, können helfen, die wechseljahresbedingten Hormonschwankungen zu lindern, Partnermassagen um in Stimmung zu kommen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, wie der Erfolg von „Shade of Grey“ gezeigt hat.
Auf die richtigen Vitalstoffe kommt es an
Die Last mit der Lust kann man gut in den Griff bekommen, wenn man seine Ernährung möglichst vitalstoffreich einstellt, viel schläft und sich viel bewegt. Eine gute Durchblutung kommt den austrocknenden Schleimhäuten zu Gute. Aufgrund der Vermutung einiger Wissenschaftler, dass Lysin-Mangel für die Entstehung von altersbedingter Osteoporose mitverantwortlich sei, habe ich mich zeitweise näher mit dem Zusammenhang von Aminosäuren und Wechseljahresbeschwerden befasst. Mittlerweile bin der Ansicht, dass Arginin und Lysin neben gewissen Phytohormonen natürliche Alternativen sind, wenn es um die Linderung klimakterischer Beschwerden geht.
Ob wir dabei unseren täglichen Bedarf an Aminosäuren, diesen sogenannten Bausteinen des Lebens, über die Ernährung oder mittels einer geeigneten Nahrungsergänzung auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe decken, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Jeder wie er mag und kann. Wichtig ist aber, dass wir gerade im Altern einen erhöhten Bedarf an Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen aufweisen. Das gilt im Übrigen auch für die ausreichende Menge an Flüssigkeit, die wir zu uns nehmen. Gerade ältere Frauen trinken weniger als nötig. Schuld daran ist häufig eine Blasensenkung oder die Angst, im Fall der Fälle unterwegs keine geeignete Toilette zu finden. Unter 2 bis 3 Liter Flüssigkeit, vorzugsweise klares Wasser, geht es gar nicht. Und schwitzt man wegen Hitzewallungen stark, muss es sogar noch mehr sein.
Ist unser Körper mit den richtigen Vitalstoffen gesättigt und steht ausreichend Flüssigkeit vorhanden, glaube ich fest daran, dass die typischen Wechseljahresbeschwerden quasi automatisch weniger werden. Das wirkt sich selbstverständlich auch auf unsere sexuellen Aktivitäten und damit unsere Partnerschaft aus. Last mit der Lust? Das muss nicht sein.